ΦΚΘ 2012: Thesaloniki Film Festival (Euronews auf Deutsch)
http://de.euronews.com/ Das internationale Filmfestival von Thessaloniki mit Wettbewerb, Retrospektiven, Sondervorführungen und einem rührigen Filmmarkt ist das wichtigste seiner Art in Griechenland. Auch das Publikum hält dem Festival eifrig die Stange, trotz Wirtschaftskrise und knapper Kassen. Wie das möglich ist, erklärt Festivaldirektor Dimitri Eipides.
“Unsere Tickets sind extrem billig. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine extrem harte Krise erleben. Die Menschen haben nicht genug Geld, um sich Filme anzuschauen, auch wenn es gute Filme sind, auf einem Festival. Bei uns läuft es erstaunlich gut.”
Eine Retrospektive war in diesem Jahr Aki Kaurismäki gewidmet, dem finnischen Großmeister skurriler Sozialmärchen. Bestes Beispiel ist sein jüngster, international viel beachteter Streifen, “Le Havre” von 2011.
Bekannt ist der Mann aus dem hohen Norden für politisch unkorrekte Auftritte. Interviews mit dem einsilbigen Filmemacher sind eine echte Herausforderung. euronews-Reporter Wolfgang Spindler hat’s trotzdem versucht.
Wolfgang Spindler: “Wie kam es eigentlich zu der Entscheidung, als Regisseur Karriere zu machen?”
Aki Kaurismäki: “Eigentlich wollte ich Schriftsteller werden, wohl wissend, dass ich dafür einfach nicht gut genug war. Ich sagte mir, versuch es eine Weile mit Kino, das dauert bis heute an.”
Wolfgang Spindler: “Sind Ihre Filme auch Unterhaltung?”
Aki Kaurismäki: “Ja, was denn sonst? Wenn sie nicht unterhaltsam wären, würden sie nicht gezeigt. Ich mache Filme für Menschen, die fünf Arbeitstage hinter sich haben und am Freitag Abend entspannen und ins Kino gehen wollen. Das Popcorn habe ich aber nicht erfunden.”
Wolfgang Spindler: “Haben Sie neue Filmprojekte? Was dürfen wir als nächstes erwarten?”
Aki Kaurismäki: “Tja, jetzt werde ich erstmal gefüllte Weinblätter zu Mittag essen. Filmideen habe ich keine!”